SCHUTZ DER FISCHE BEIM BETRIEB VON WASSERKRAFTANLAGEN
Einer der Hauptkritikpunkte von Umweltorganisationen an Wasserkraftwerken ist, dass diese keine sichere Passage für Fische sicherstellen.
Fische, die flussabwärts wandern, können in den Turbinen mechanisch oder durch schnelle Druckschwankungen, die Turbulenzen oder Kavitation geschädigt werden. Die Verwendung von mechanischen Rechen (Feinrechen mit einem Abstand von bis zu 2 mm) an den Turbineneinlässen kann das Einschwimmen von Fischen zu den Turbinen wirksam einschränken. Aufgrund teilweise hoher Fließgeschwindigkeiten, die an den Rechen selbst auftreten, können Fische gegen diese Rechen gedrückt und geschädigt werden. Daher ist der Einsatz von Rechen an Turbineneinläufen von Wasserkraftwerken oft keine ausreichende Lösung, sondern es müssen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zum Fischschutz getroffen werden.
Einen solchen zusätzlichen Schutz bietet das NEPTUN-System, das Fische von den Turbineneinläufen von Wasserkraftwerken fernhält und sie bei geeigneter Installation z. B. in eine Fischtreppe oder einen anderen sicheren Bereich lenkt. Das NEPTUN-System besteht aus positiven und negativen Elektroden, die pendelnd am Grund befestigt sind und zwischen denen ein entsprechendes elektrisches Feld erzeugt wird. Die Elektroden sind in einem solchen Abstand von den Einläufen der Wasserkraftwerke angebracht, dass die Fische Zeit und Kraft haben, auf das wechselnde elektrische Feld zu reagieren. Dank dieses Konzepts und einer angepassten Installation erreicht das NEPTUN-System eine sehr hohe Effizienz, Fische von Wasserkraftanlagen fernzuhalten und sie in Richtung z. B. einer Fischtreppe oder eines Bypasses zu lenken.